Die Brennholznachfrage boomt. Grund dafür sind die insgesamt hohen Energiepreise. Für Waldbesitzer lohnt sich der Einstieg in den Kaminholzhandel. Foto: stock.adobe.com/Racle Fotodesign

Brennholz verkaufen: Tipps für Waldbesitzer

Brennholz ist knapp. Etablierte Brennholzhändler sind meist ausverkauft oder beliefern nur noch Stammkunden. Weil sich viele Haushalte mit Holz bevorraten möchten, fragen Kunden immer öfter direkt beim Waldbesitzer an. Was Sie als Brennholzverkäufer über Ihr Produkt wissen müssen, haben wir kurz zusammengestellt.

Die unterschiedlichen Raummaße

Je nachdem, ob Sie Ihr Brennholz als ganze Stämme, Meterenden oder bereits ofenfertig ge­sägt und gespalten verkaufen, wird es mit unter­schiedlichen Raummaßen abgerechnet.

Der Festmeter (Fm) bezeichnet 1 m3 reines Holz ohne Zwischenräume. Ganze Stämme werden meist so abgerechnet.

Der Raummeter (Rm) ist eine für Selbstwerber übliche Ab­rechnungsgröße. Die auf 1 m Länge geschnitte­nen Stämme werden aufgestapelt und in Breite und Höhe vermessen. Der Raummeter bezeich­net also einen Würfel von 1 m Kantenlänge ge­füllt mit geschichtetem Holz inklusive der Hohlräume.

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Der Schüttraumme­ter (sRm): Wird das Brennholz lose per Anhänger oder in Gitterboxen geliefert, ist der Schüttraumme­ter (sRm) die Abrechnungseinheit. Er bezeichnet ebenfalls einen Würfel von 1 m Kantenlänge, der mit lose geschüttetem Holz – meist auf 33 cm ge­schnitten und gespalten – gefüllt ist. Auch hier werden die Hohlräume mitgerechnet. In wel­chem Verhältnis die Volumenmaße zueinander stehen.

Raummaße im Vergleich

Der Heizwert bestimmt den Preis

Warum ist Buchen- oder Eichenbrennholz etwa 30 % teurer, als Nadelholz? Ganz einfach: Der Heizwert dieser bevorzugten Kaminhölzer ist gemessen am Volumen um etwa 30 % höher, als der von Nadelholz.

Wird der Heizwert dagegen auf die Gewichtseinheit bezogen, liegt das Nadelholz wegen des höheren Anteiles an Harzen und Ligninen, vorne.

Heizwert Nadelholz: Nadelholz beispielsweise hat in absolut trockenem Zustand (Wasserge­halt 0 %) einen Heizwert von etwa 5,2 kWh/kg.

Heizwert Laubholz: Laubholz liegt bei etwa 5 kWh/kg.

Luftgetrocknetes Holz mit einem Wasser­gehalt von etwa 15 bis 20 % besitzt ei­nen durchschnittlichen Heizwert von 4 kWh/kg und waldfri­sches Holz, bei dem der Wassergehalt mindestens 50 % beträgt, erreicht nur noch einen Heiz­wert von 2 kWh/kg.

Heizwert im Verhältnis zum Wassergehalt

Ist Brennholz preiswerter als Öl?

Sicher werden Sie im Kundengespräch auf das gegenwärtige Preisniveau von Brennholz angesprochen. Mit der folgenden Rechnung können Sie Ihrem Gegenüber recht schnell nachweisen, dass Brennholz seinen Preis wert ist.

Gehen wir von einem gegenwärtigen Heizölpreis (inkl. MwSt.) von 1,55 €/l und einem Energiegehalt von 10 kWh/l Heiz­öl aus, so entspricht 1 Rm Eiche (1951 kWh) 195 l Heizöl und einem Gleichgewichtspreis von 302,0 €. 1 Rm Kiefer müsste demnach etwa 65 € preiswerter sein.

Auf den Schüttraummeter (sRm) bezogen ergeben sich folgenden Gleichgewichtspreise (Stand November 2022):

Eiche: 173 €

Kiefer: 136 €

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