
Brennholz verkaufen: Tipps für Waldbesitzer
Brennholz ist knapp. Etablierte Brennholzhändler sind meist ausverkauft oder beliefern nur noch Stammkunden. Weil sich viele Haushalte mit Holz bevorraten möchten, fragen Kunden immer öfter direkt beim Waldbesitzer an. Was Sie als Brennholzverkäufer über Ihr Produkt wissen müssen, haben wir kurz zusammengestellt.
Die unterschiedlichen Raummaße
Je nachdem, ob Sie Ihr Brennholz als ganze Stämme, Meterenden oder bereits ofenfertig gesägt und gespalten verkaufen, wird es mit unterschiedlichen Raummaßen abgerechnet.
Der Festmeter (Fm) bezeichnet 1 m3 reines Holz ohne Zwischenräume. Ganze Stämme werden meist so abgerechnet.
Der Raummeter (Rm) ist eine für Selbstwerber übliche Abrechnungsgröße. Die auf 1 m Länge geschnittenen Stämme werden aufgestapelt und in Breite und Höhe vermessen. Der Raummeter bezeichnet also einen Würfel von 1 m Kantenlänge gefüllt mit geschichtetem Holz inklusive der Hohlräume.
Der Schüttraummeter (sRm): Wird das Brennholz lose per Anhänger oder in Gitterboxen geliefert, ist der Schüttraummeter (sRm) die Abrechnungseinheit. Er bezeichnet ebenfalls einen Würfel von 1 m Kantenlänge, der mit lose geschüttetem Holz – meist auf 33 cm geschnitten und gespalten – gefüllt ist. Auch hier werden die Hohlräume mitgerechnet. In welchem Verhältnis die Volumenmaße zueinander stehen.

Der Heizwert bestimmt den Preis
Warum ist Buchen- oder Eichenbrennholz etwa 30 % teurer, als Nadelholz? Ganz einfach: Der Heizwert dieser bevorzugten Kaminhölzer ist gemessen am Volumen um etwa 30 % höher, als der von Nadelholz.
Wird der Heizwert dagegen auf die Gewichtseinheit bezogen, liegt das Nadelholz wegen des höheren Anteiles an Harzen und Ligninen, vorne.
Heizwert Nadelholz: Nadelholz beispielsweise hat in absolut trockenem Zustand (Wassergehalt 0 %) einen Heizwert von etwa 5,2 kWh/kg.
Heizwert Laubholz: Laubholz liegt bei etwa 5 kWh/kg.
Luftgetrocknetes Holz mit einem Wassergehalt von etwa 15 bis 20 % besitzt einen durchschnittlichen Heizwert von 4 kWh/kg und waldfrisches Holz, bei dem der Wassergehalt mindestens 50 % beträgt, erreicht nur noch einen Heizwert von 2 kWh/kg.

Ist Brennholz preiswerter als Öl?
Sicher werden Sie im Kundengespräch auf das gegenwärtige Preisniveau von Brennholz angesprochen. Mit der folgenden Rechnung können Sie Ihrem Gegenüber recht schnell nachweisen, dass Brennholz seinen Preis wert ist.
Gehen wir von einem gegenwärtigen Heizölpreis (inkl. MwSt.) von 1,55 €/l und einem Energiegehalt von 10 kWh/l Heizöl aus, so entspricht 1 Rm Eiche (1951 kWh) 195 l Heizöl und einem Gleichgewichtspreis von 302,0 €. 1 Rm Kiefer müsste demnach etwa 65 € preiswerter sein.
Auf den Schüttraummeter (sRm) bezogen ergeben sich folgenden Gleichgewichtspreise (Stand November 2022):
Eiche: 173 €
Kiefer: 136 €