Wuchshüllen eignen sich zum Schutz nicht jeder Baumart gleichermaßen. Bildquelle: Schlotmann
Frage und Antwort

Wuchshülle als Wildschutz?

Wir haben in den zurückliegenden Jahren viel Wald wieder aufgeforstet. Zahlreiche Flächen wurden mit Fichten angepflanzt, gemischt mit Douglasie. Zum Schutz vor Wildverbiss, Fegeschäden und Begleitwuchs haben wir die Douglasien mit einer Wuchshülle geschützt. Jetzt sagte uns jemand, dass sich die Wurzeln der Douglasie nicht ausreichend entwickeln würden. Ein Anzeichen dafür wäre das Wachstum der Zweige – stimmt das? Leidet die Standfestigkeit durch die Hüllen, wenn sie später entfernt werden?

Antwort von Martin Rogge, Wald und Holz NRW: Zwar besteht eine Wechselwirkung zwischen Wurzel und Spross, aber nicht so, dass die Breite des Wurzelsystems streng der Breite der „Baumkrone“ entspricht.

Wenn Pflanzen, die in Wuchshüllen erwachsen sind, nach deren Entfernung mechanisch weniger stabil erscheinen, ist dies eine Folge des schnellen, geschützten Sprosswachstums in der Hülle in Verbindung mit schmaler „Krone“, aber eher keine Folge des Wurzelwachstums der Hüllen-Pflanzen. Grundsätzlich würden wir aber bei immergrünem Nadelholz eher zu einem luftdurchlässigen Schutzgitter als zu einer Wuchshülle raten, besonders bei Douglasie, um ein Pilzbefall- Risiko der Nadeln zu minimieren.