Die durchschnittlich wärmere Witterung verlängert die Vegetationsperiode auch in den Herbst hinein. Die Folge: Die Bäume verfärben und werfen ihr Laub später ab. Foto: Befeld/Wald und Holz NRW

Warmer Oktober stresst die Bäume

Die Erhöhung der Mitteltemperaturen messen Fachleute dem sich wandelnden Klima zu. Derzeit genießen nicht nur viele Waldbesucher die warmen, sonnigen Oktobertage. Doch: Welche Auswirkungen hat das auf unseren Wald?

Dr. Bertram Leder, Forstwissenschaftler und Leiter Zentrum für Wald und Holzwirtschaft in Arnsberg sagt: „In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Vegetationsperiode insgesamt um gut zwei Wochen verlängert. Viele Bäume treiben im Frühjahr früher aus und lassen im Herbst die Blätter länger grün. Mehr Wachstum verkürzt allerdings die Ruhephase für die Bäume. Das kann auch mehr Stress bedeuten.“ Wie die Waldbäume das verkraften oder sogar für sich nutzen, untersucht Wald und Holz NRW unter anderem in der jährlichen Waldzustandserhebung.

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In diesem Jahr sanken von August bis September die Temperaturen deutlich. Trotzdem war der diesjährige September überdurchschnittlich warm. Gleichzeitig regnete es eine Menge. Deshalb ist aktuell der Oberboden meistens satt mit Wasser versorgt, tiefere Schichten allerdings noch pulvertrocken.

Die Entwicklung der Samen und Früchte kostet Bäumen viel ihrer Kraft. Das begann in diesem Frühjahr damit, dass sehr viele Waldbäume üppig blühten. Im trockenen und heißen Sommer gaben jedoch Buchen und Eichen einen Teil ihrer unfertigen Früchte auf. Sie stießen sie ab, um Energie zu sparen. Und auch jene Eicheln, die durchkamen, können sich eines langen Lebens noch nicht sicher sein. Keimen sie jetzt verfrüht droht ihren zarten Trieben demnächst das Ende durch Fröste.

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