Nach einer guten Blüte im Frühjahr verzeichnen die Fachleute von Wald und Holz NRW derzeit einen guten Fruchtansatz der Eichen. Die Ernteprognosen sind deshalb ebenfalls gut. Foto: oceane2508/stock.adobe.com

Waldbäume mit guter Blüte

Im vergangenen Jahr hat das Zentrum für Wald und Holzwirtschaft nur 11,5 t Waldbaumsaatgut aus NRW verbucht. Grund war eine mäßige Baumblüte. Die diesjährigen Beobachtungen versprechen eine bessere Ernte.

Blüte und Fruchtansatz der Waldbäume sind wichtige Anhaltspunkte für das Potenzial zur natürlichen Verjüngung der Waldbestände. Darüber hinaus wird das Saatgut aus dem Wald dringend für die Wiederaufforstung der vielen Schadflächen in NRW benötigt. Deshalb schauen Waldbesitzer auf die jährliche Blühprognose für Waldbäume. Sie gibt erste Hinweise auf die im Herbst zu erwartenden Saatgutmengen. Grundlage für die Prognose sind Daten der Regionalforstämter, die am Zentrum für Wald und Holzwirtschaft ausgewertet werden. Für das laufende Jahr zeichnen sich folgende Trends ab:

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Laubbäume: Die Auswertungen für die verschiedenen Laubbaumarten bestätigen eine kräftigere Blüte als im Vorjahr.
Besonders gut sind die Ernteerwartungen für die Flatterulme, Vogelkirsche, die Eichenarten und den Spitzahorn. Gerade die beiden heimischen Eichenarten zeigen landesweit gute Fruchtansätze.
Für exponiert stehende Wild-Obstgehölze und empfindliche Arten sind die Erwartungen dagegen weniger positiv. Die Mitarbeiter der Forstämter haben zum Teil geschädigte und verkümmerte Fruchtansätze festgestellt. Regional haben Fröste und Trockenschäden die Entwicklung zusätzlich gehemmt.
In einzelnen Landesteilen ist auch die Menge der Fruchtansätze an Buche und Linde hinter den Erwartungen geblieben. Ursache waren in diesen Fällen längere Zeitspannen mit sehr kühlen Temperaturen sowie Trockenheit während der Blüte.

Nadelbäume: Gegenüber 2021 haben die Regionalforstämter eine intensivere Blüte der Nadelbaumarten festgestellt und an das Zentrum für Wald und Holzwirtschaft gemeldet. Fichte, Kiefer und Weißtanne erreichen Bewertungsziffern von wenigstens 3, was einer mittleren bis guten Blüte entspricht. In einzelnen Herkunftsgebieten schafft die Fichte sogar eine Bewertungsziffer 4 (reichliches/volles Blühen).
Während die Fichte in einzelnen Regionen besser als der guten Durchschnitt blühte, zeigten Douglasie, Lärche und Küstentanne am Niederrhein eine mäßige Blüte. Hier war an der Douglasie auffällig, dass sehr viele Bäume kaum weibliche Blüten gebildet hatten.
Insgesamt verspricht die bisher beobachtete Blüte der Waldbäume bessere Saatgut-Ernteaussichten als im Vorjahr. Trotzdem liefert die Blühprognose zum jetzigen Zeitpunkt lediglich eine Orientierung.

Autor: Johannes Jesch, Zentrale Saatgut­vermarktung, Wald und Holz NRW

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