In 2021 wurden in deutschen Wäldern laut Statistischem Bundesamt 83 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Foto: Schlotmann

Neuer Rekordwert beim Holzeinschlag

Höchste Holzeinschlagsmenge seit der deutschen Vereinigung trotz weniger Schadholz aufgrund von Waldschäden. Das meldet das Statistische Bundesamt.

Im Jahr 2021 wurden in deutschen Wäldern 83,0 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg der Holzeinschlag damit gegenüber dem bisherigen Höchstwert von 80,4 Millionen Kubikmetern im Jahr 2020 noch einmal um 3,2 %. Rückläufig war dagegen der Holzeinschlag aufgrund von Waldschäden. Er sank gegenüber dem Höchstwert aus dem Vorjahr von 60,1 Millionen Kubikmetern zwar um 16,0 % auf 50,5 Millionen Kubikmeter im Jahr 2021, bewegte sich aber weiter auf hohem Niveau.

Insektenbefall ist Schadholzursache Nummer 1

Im Jahr 2021 wurden aufgrund von Insektenschäden 41,1 Millionen Kubikmeter Schadholz eingeschlagen. Der Rekordwert von 43,3 Millionen Kubikmetern aus dem Jahr 2020 wurde damit um 5,1 % unterschritten. Der Anteil des insektenbedingten Schadholzeinschlags am gesamten Schadholzeinschlag stieg auf 81,4 %. 2020 hatte der Anteil bei 72,0 % gelegen.

Mit 4,0 Millionen Kubikmetern oder einem Anteil von 7,9 % am Schadholzeinschlag war Trockenheit die zweithäufigste Ursache für das Schadholzaufkommen des Jahres 2021. Durch Wind und Sturm fielen lediglich 2,3 Millionen Kubikmeter Schadholz an. Damit wurden 77,1 % weniger sogenanntes Sturmholz geschlagen als im Jahr 2020, als starke Stürme und Orkane (wie Sabine und Victoria) noch zu 10,2 Millionen Kubikmetern Sturmholz geführt hatten. Die bereits durch Trockenstress und Insektenbefall geschwächten Bäume konnten den damals häufigeren Stürmen schlechter standhalten als gesunde Bäume.

Fichte bleibt bedeutendste Holzart

Der Holzeinschlag in der Holzartengruppe „Fichte, Tanne, Douglasie und sonstiges Nadelholz“ blieb mit 62,1 Millionen Kubikmetern fast unverändert zum Vorjahr (62,2 Millionen Kubikmeter) und machte damit 2021 etwa drei Viertel (74,8 %) des gesamten Holzeinschlags aus. Im langfristigen Vergleich blieb dieser Wert somit weiterhin auf sehr hohem Niveau. Von 2011 bis 2017 hatte der jährliche Gesamteinschlag für diese Holzartengruppe noch bei jeweils unter 30 Millionen Kubikmetern gelegen. Der hohe Anteil von Fichtenholz am Gesamteinschlag ist auch auf den Befall durch Borkenkäfer zurückzuführen: 39,4 Millionen Kubikmeter des 2021 geschlagenen Fichtenholzes sind auf Schäden durch Insekten zurückzuführen. Dies entspricht knapp zwei Dritteln (63,5 %) des geschlagenen Fichtenholzes.

Einschlag von Eiche, Roteiche und Lärche steigt

Bei den weiteren Holzartengruppen wurde der Vorjahreswert beim Holzeinschlag jeweils übertroffen. So stieg die Menge an geschlagenem Eichen- und Roteichenholz gegenüber dem Vorjahr um 28,9 % auf 1,8 Millionen Kubikmeter und der Einschlag von Kiefern- und Lärchenholz um ein Viertel (25,0 %) auf 10,1 Millionen Kubikmeter. Beide Holzartengruppen verzeichneten sehr niedrige Vorjahreswerte. An Buchen und weiteren Laubholzarten wurden 2021 etwa 9,1 Millionen Kubikmeter und damit 2,5 % mehr als im Vorjahr eingeschlagen.