Holz ist ein hervorragender CO2-Speicher, wenn die daraus gefertigten Produkte dem Kreislauf entzogen werden. Foto: Schlotmann

Holzernte ist bester Klimaschutz

Die intensive Nutzung von Wäldern zur Holzproduktion ist klimafreundlicher als der Ernteverzicht zugunsten des Naturschutzes. Das ist das Ergebnis einer Studie Hamburger Forstwissenschaftler.

Aus Sicht des Klimaschutzes ist es besser, die deutschen Wälder nachhaltig zu bewirtschaften, statt sie in Naturschutzflächen um zu wandeln. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die von den Forstwissenschaftlern Leam Martes und Prof. Michael Köhl vom Exzellenzcluster für Klimaforschung (CLICCS) der Universität Hamburg durchgeführt wurde. Laut Darstellung der Forscher führt die Erzeugung von Holzprodukten zu einer umfangreichen Kohlenstoffspeicherung. Diese könnten nämlich Stoffe wie Stahl, Aluminium und Plastik ersetzen, bei deren Herstellung im Gegensatz zur Holzerzeugung CO2 entsteht. Außerdem bleibt der im Holz enthaltene Kohlenstoff außerhalb des Waldes langfristig gespeichert, zum Beispiel in Häusern und Möbeln.

Klimafreundlicher Kompromiss

Dagegen sieht das Klimapaket der EU-Biodiversitätsstrategie vor, bis 2030 mindestens 10 % der Fläche aller Länder unter Naturschutz zu stellen, so die Wissenschaftler. Für Deutschland würde dies bedeuten, dass rund
40 % der Wälder unter Schutz gestellt werden müssten, weil alternative Flächen fehlten. Die Wissenschaftler empfehlen einen klimafreundlichen Kompromiss: Alle alten Wälder mit Bäumen über 120 Jahre werden geschützt – das sind rund 13 % der norddeutschen Waldfläche. Auf den verbleibenden bewirtschafteten Waldflächen könnten dann zusätzlich Millionen Tonnen an CO2 dauerhaft der Atmosphäre entzogen werden. AgE