Neben Laub- und Nadelstammholz ließ sich im zurückliegenden Quartal auch Industrieholz gut vermarkten. In diesem Bereich sind die Preise gestiegen, sodass Waldbesitzer für diese Industrieholzsortimente erstmals wieder positive Deckungsbeiträge erzielen konnten. Foto: Pink Badger/stock.adobe.com
Toppreise für die Eiche

Fichtenpreis hat sich wieder erholt

Die Nachfrage nach Laub- und Nadelstammholz ist riesig und mitunter größer als das Angebot. Das sorgt für Preissteigerungen über alle Sortimente.

Trotz der anhaltenden Borkenkäferkalamität hat sich der Fichtenholzpreis im zurück­liegenden Quartal endlich wieder erholt. Stammholzpreise für Leitsortimente von mehr als 90 €/fm sind keine Seltenheit mehr. Auch beim Laubholz ist die Nachfrage groß. In dem Bereich dominiert weiterhin die Eiche Preis und Absatz.

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Absatz Nadelholz: Im vierten Quartal 2021 wurde Nadelholz von der heimischen Industrie regional stark nachgefragt. Die Produktion in den Sägewerken war stabil, denn viele Holz- und größere Zwischenhändler haben versucht, wieder ein Lager aufzubauen. Folglich ließen sich die Standardsortimente von Fichte und Kiefer problemlos vermarkten. Der Absatz von Kiefernstammholz ist ­zudem wieder angezogen – die vorherige Fichtenholzschwemme bremste den Kiefernabsatz. Bei Douglasie und Lärche war die Nachfrage sogar deutlich höher als das Angebot, was sich in den Festmeterpreisen widerspiegelt.
In vielen Regionen ist die Käferholzaufbereitung abgeschlossen. Demzufolge erwarten die Holzvermarkter für das erste Quartal 2022 ein eher geringes Rundholzaufkommen.
Absatz Laubholz: Das Kaufinteresse an Laubholz aller gängigen Baumarten war im vergangenen Quartal riesig. Grund dafür war auch der vergleichsweise geringe Einschlag, was den Druck am Holzmarkt deutlich erhöht hat. Letztlich regelte die Verfügbarkeit der Hölzer deren Absatz. Unter den Laubhölzern bleibt die Nachfrage nach Eiche ungebrochen hoch. Auch Exporte ins europäische Ausland sind inzwischen üblich. Neben der Eiche hat jedoch auch anderes Laubholz im Ausland an Akzeptanz gewonnen, wovon der Buchenabsatz profitiert. Weil diese auf anderen Märkten oftmals preiswerter erhältlich war, ließ sich deutsches Buchenholz mitunter nur schwer in andere europäische Länder verkaufen. Das hat sich geändert, denn Buchenholz wird insgesamt knapper – auch hierzulande, weil aufgrund politischer Bestimmungen zunehmend Laubwälder im Landesbesitz aus der Nutzung genommen werden. Das gilt beispielsweise für NRW, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Absatz Industrieholz: Absatz und Preis ziehen beim Industrieholz ­etwas an. In der Regel lassen sich wieder positive Deckungsbeiträge beim Industrieholzverkauf erzielen. Das gilt für Nadel- und Laubindustrieholz. Neben den bestehenden Kontrakten mit der Holzwerkstoffindustrie liegt das vor allem an neuen Marktpartnern in der Energieholzsparte. Aber auch einige andere Absatznischen sind dazugekommen, beispielsweise Tierstreuproduzenten. Kurzum: Die Käuferschar ist „bunter“ geworden.
Absatz Exportholz: Kalamitätsbedingt wurde vor allem Fichtenholz exportiert. In den ersten drei Novemberwochen stockte der Export nach Asien. Zum Ende des Quartals stieg die Exportmenge aber wieder. Grund dafür waren frei ­gewordene Containerkapazitäten. Regional konnten neben Fichtenstammholz auch Industrieholz – meist per Schiff – exportiert werden.
Absatz Schnittholz: Im zurückliegenden Jahr ging es auf dem Schnittholzmarkt turbulent zu. Grund dafür war die riesige Nachfrage des US-amerikanischen Marktes in­folge von Konjunkturprogrammen und gebremsten Bezugsmöglichkeiten kanadischen Holzes. Der Schnittholzexport trieb die Preise in die Höhe, sodass 1200 €/m³ und mehr gezahlt wurden. Heimische Betriebe konnten nicht mithalten, was eine Unterversorgung nach sich zog. Die Situation hat sich im Laufe des Jahres aber gewandelt und der Schnittholzpreis wieder bei 350 bis 450 €/m³ eingependelt. Während die heimischen Holzhandlungen ausreichend mit Schnittholz versorgt sind, gibt es beim Endverbraucher noch immer Engpässe. Die Baumärkte konnten ihre Lager noch nicht wieder ­füllen.
Absatz Koppelprodukte: Der Absatz von Hackschnitzeln und Spänen hat sich seit Jahresbeginn nahezu verdoppelt. Insgesamt wird sehr viel mehr Altholz verarbeitet als noch vor einigen Jahren. Besonders stark gestiegen ist die Nachfrage der Pellethersteller und Plattenproduzenten. Hackschnitzel werden neben der energetischen Nutzung auch immer häufiger zerfasert, überwiegend für die Herstellung von Substraten für den Gartenbau. Im Bereich der Koppelprodukte beobachten die Holz­vermarkter einen wachsenden Kundenstamm.


Holzmarktberichte: Ab sofort berichten wir wieder regelmäßig über den Holzmarkt und informieren über die Holzpreise der gängigen Sortimente (siehe Rahmenvereinbarung für den Rohholzhandel in Deutschland RVR). Hierbei blicken wir auf die tatsächlichen ­Erlöse des vergangenen Quartals zurück. Die Holzpreisberichte entstehen in Zusammenarbeit mit:
HVD OWL GmbH, Holzvermarktung und Dienstleistung,
Naturstoff- und Dienstleistungs­zentrale Land und Forst (NLF) GmbH,
Nord-West-Holz eG,
Waldbauernholz Sauerland-Hellweg eG,
WaldHolz Sauerland GmbH.

Weitere Infos: www.rvr-deutschland.de

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