Für die Submission lieferten 38 private, kommunale und staatliche Forstbetriebe aus Eifel, Bergischem Land und der Niederrheinischen Bucht Stammholz. Foto: Louen/Wald und Holz NRW

Eichenwertholz erzielt Rekordpreise

Bei den Wertholzsubmissionen im Münsterland, Rheinland in Bonn sowie in Hessen und Thüringen bleibt die Nachfrage nach wertvollen Eichenstämmen ungebrochen hoch. Überrascht hat aber eine andere Baumart.

Insgesamt 892 fm Eichenholz umfasste das Angebot der diesjährigen Wertholzsubmission Münsterland. Komplettiert wurde es von etwa 100 fm weiterer Baumarten wie Esche, Ahorn, Roteiche und Schwarznuss. Alles in allem konnten die 19 Holzkäufer auf 161 Einzelstämme und 106 Lose ihre Gebote abgeben.
Da Adalbert Koch, Leiter des Regionalforstamtes Münsterland, die meisten Positionen zuschlagen konnte, bezifferte sich der Gesamtwert der verkauften Eichen, Eschen und Co. am Ende des Tages auf mehr als 690  000 €.
Der Eichen-Durchschnittspreis konnte bei den Einzelstämmen noch einmal leicht zunehmen von 938 €/fm im Vorjahr auf 981 €/fm.
Beim Losholz – in der Regel von geringer Qualität als die Einzelstämme – lag der Festmeterpreis mit 679 €/fm knapp 8 % unter dem Vorjahrespreis von 738 €.
Der wertvollste Stamm erzielte zugleich das Höchstgebot der Submission: er wurde mit 2416 €/fm beboten. Mit einem Volumen von 3,26 fm erbrachte der Eichenstamm einen Erlös von mehr als 7800 €. Sehr gute Preise erzielten auch die Schwarznussstämme mit Festmeterpreisen deutlich über 1000 €.
Bei den weiteren Baumarten erbrachte die Esche mit 308 €/fm einen geringeren Durchschnittspreis als im Vorjahr (394 €/fm).

Mehr Buntlaubholz im Rheinland

Im Rahmen der diesjährigen Laub- und Nadelholz-Submission, organisiert durch das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft (Wald und Holz NRW), wurden insgesamt 719 fm Einzelstämme und 162 fm Eichenlosholz angeboten. In Summe wechselten Einzelstämme im Wert von 393.000 € sowie Losholz im Wert von 68.000 € an Februar den Besitzer. Mit einem Anteil von 66 % lag der Schwerpunkt der Wertholzsubmission in der Baumartengruppe Eiche.

Das höchste Gebot je Festmeter wurde mit 1.840 € je fm für eine Traubeneiche abgegeben. Den Top-Erlös brachte ein mächtiger Eichenstamm ebenfalls aus dem Privatwald mit einem Durchmesser von 92 cm, einer Länge von 5,8 m und einem Gesamtvolumen von 3,86 fm. Bei einem Preis von 1.189 € je fm ist dieser Stamm 4.589 € wert.

Die Traubeneiche mit der Platznummer C 26 erzielte das Höchstgebot von 1840 €/fm. Foto: Louen/Wald und Holz NRW

Eiche: Mit 479 fm lag das Angebotsvolumen beim Eichenstammholz 42 % über dem Vorjahresniveau (VJ: 337 fm). Mit einem Durchschnittspreis bei den Einzelstämmen von 723 € je fm (VJ: 712 €) wurde der Rekord des Vorjahres um knapp 2 % übertroffen; der höchste Wert in der mittlerweile 57-jährigen Tradition der Wertholzsubmission im Rheinland. 

Neben den Einzelstämmen wurden auch 162 fm Eichen-Losholz (VJ 192 fm) angeboten, davon 73 % in der Güteklasse B und 27 % in Güte C. Auf Grund der im Vergleich zum Vorjahr geringeren Qualität, lag der Durchschnittspreis bei 408 € je fm und damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 550 € je fm.

Buntstammholz: Das Angebot an Buntstammholz lag mit 200 fm leicht über dem des Vorjahres mit 178 fm. Angeboten wurde Kirsche (39 fm; VJ 59 fm), Roteiche (74 fm; VJ 26), Ahorn (2 fm; VJ 22 fm), Esche (67 fm; VJ 21 fm), aber auch Raritäten wie Nussbaum, Maserbirke, Flatterulme und Birne.

Das Buntlaubholz wurde sehr differenziert bewertet. Kirsche geringer Dimension und mäßiger Qualität wurde mit 80 bis 120 € je fm beboten, gute Qualitäten dagegen brachten 300 € je fm, der wertvollste Stamm lag bei 739 € je fm. Der Durchschnittspreis der Kirschen liegt mit 188 €/fm deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahres (286 €/fm).

Für Esche wurde im Mittel 227 € je fm (VJ 315 € je fm) geboten. Damit ist wieder das langjährige Preisniveau erreicht und macht das „Ausreißerjahr 2022“ deutlich. Der Ahorn erzielte einen Durchschnittspreis von 374 € je fm (VJ 413 € je fm). Es wurden aber nur zwei Stämme angeboten.

Mit 74 fm lag das Angebotsmenge der Roteiche klar über den Vorjahren. Mit einem Durchschnittserlös von 334 € (VJ 308 € je fm) ist hier eine Preissteigerung von acht Prozent zu verzeichnen.

Nadelstammholz: Das Angebot an Nadelstammholz wir mit 40 fm (VJ: 62 fm) gering. Es wurde eine bunte Mischung von Thuja, Hemmlockstanne, Metasequoja und Douglasie angeboten. Die Douglasie machte mit nur zwei Stämmen (4,4 fm) einen sehr geringen Anteil aus.

Insgesamt gaben 18 Bieterinnen und Bieter aus dem In- und Ausland Gebote auf die 425 Einzelstämme und 30 Eichenstammholzlose ab.

Preisentwicklung und Verkaufsmengen von 2013 bis 2023 im Vergleich. Grafik: Wald und Holz NRW

Riegelahorn in Hessen der „Renner“

HessenForst versteigerte im Rahmen der Zentralen Hessischen Eichen-, Buntlaubholz und Nadelwertholzsubmission auf den Wertholzplätzen der Forstämter Jossgrund und Jesberg rund 3.000 Einzelstämme mit einer Gesamtmenge von 5.675 Festmeter (fm).

Das Höchstgebot von 12.689 €/fm wurde auf einen Bergahorn aus dem Staatswald des Forstamtes Nidda abgegeben. Bei einer Länge von 6,6 m und einem Mittendurchmesser von 70 cm erreicht der Stamm ein Gesamtvolumen von 2,54 fm. Er brachte 32.230 € ein und ist gleichzeitig der teuerste Stamm der Submission. Neuer Besitzer ist ein deutscher Furnierhersteller.

Auch das angebotene Nadelholz erzielte gute Erlöse . Das Höchstgebot auf einen Lärchenstamm lag bei 3.936 €/fm. Mit rund 80% der angebotenen Laubholzmenge machte Eichenwertholz den größten Teil der Submission aus. Das Eichenangebot war im Vergleich zum Vorjahr rund 1.000 fm höher. Die weiterhin hohe Nachfrage spiegelt der Durchschnittspreis von 770 €/fm wider.

In Summe übertraf das diesjährige Angebot mit rund 5.600 fm das des Vorjahres um etwa 2.300 fm. Damit ist die Submission die Größte in Deutschland. Der Durchschnittserlös im Laubholz ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken und liegt bei 697 €/fm. Auch Nadelholz wurde etwas geringer beboten mit einem durchschnittlichen Erlös von 315 €/fm. 265 fm blieben ohne Gebot.

Insgesamt gaben 42 Kunden aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden ihre Gebote ab. Die verkaufte Holzmenge verteilt sich auf Messer- und Schälfurnierhersteller, Fassdaubenhersteller sowie Sägewerker, Händler und Holzhandwerker.

Der Gesamterlös beträgt rund 2,8 Millionen Euro.

Eiche auch in Thüringen der „Bestseller“

In diesem Jahr sind 1.640 fm (Vorjahr: 977 fm) Edelhölzer von Waldbesitzern aus Thüringen wie auch Sachsen-Anhalt auf dem Submissionsplatz bei Erfurt zum Verkauf angeboten worden. Interessierte Käufer konnten dabei unter 17 verschiedenen Baumarten auswählen, Angebotsschwerpunkt war aber Eichenholz mit 1122 fm.

Der Durchschnittserlös bezifferte sich am Ende der Submission auf 529 €/fm (2022: 575 €/fm). Den Rückgang des Durchschnittserlöses um 46 €/fm führt ThüringenForst darauf zurück, dass größtenteils Bäume zum Einschlag kamen, die erste Zeichen einer klimawandelbedingten Vitalitätsschwäche gezeigt haben.

Tirolerbracke Cleo bewacht den Spitzenstamm der Thüringer Submission. 1723 €/fm zahlten ein niederländischer Furnierhersteller für die Eiche aus dem Erfurter Kommunalwald. Foto: ThüringenForst